"Ich glaube, ich war gar nicht
hypnotisiert. Ich habe alles mitbekommen."
Ein Satz, den ich nach der ersten Hypnose-Sitzung
immer wieder höre. Die vielen Hypnose-Shows auf Bühnen und im Fernsehen
scheinen nicht viel dazu beizutragen, das Phänomen der Hypnose bei der
Bevölkerung zu erklären. Insbesondere die Annahme, Hypnose sei so etwas
wie Bewusstlosigkeit, hat sich in den Köpfen vieler Leute offenbar
festgesetzt. Umso nachdenklicher stimmt mich die Tatsache, dass mehr
und mehr Menschen bereit sind, sich der "Allmacht" eines Hypnotiseurs
auszuliefern, sich in die Bewusstlosigkeit versetzen zu lassen und der
Dinge zu harren, die da kommen sollen. Aber dies nur am Rande.
Tatsache
ist: Hypnose ist NICHT Bewusstlosigkeit. Auch in Trance ist Ihnen zu
jeder Zeit voll bewusst, was abläuft. Oftmals mögen Sie sich im
Trancezustand wundern, warum Sie gerade so und nicht anders geantwortet
haben, oder wie Sie ausgerechnet auf diese ausgefallene Idee gekommen
sind. Aber das liegt daran, dass in der Hypnose Ihr Unterbewusstsein
die Führung übernimmt und das sonst so dominante Bewusstsein ein wenig
in den Hintergrund tritt.
Wenn
Ihnen ein Versuchskaninchen nach einer Hypnose-Show erzählt, er oder
sie könne sich an nichts mehr erinnern, dann hat der Hypnotiseur sich
eines besonders spektakulären hypnotischen Phänomens bedient: Er hat
nämlich Amnesie (= Vergessen) suggeriert, und das Versuchskaninchen hat
diese Suggestion offenbar gerne angenommen.
Ganz nebenbei: Solche
Amnesien sind, wenn sie überhaupt echt und nicht nur gespielt sind,
immer sehr oberflächlich und können innert Sekunden wieder rückgängig
gemacht werden. Oder mit anderen Worten: Bringen Sie mir einen
Probanden, der behauptet, sich an nichts erinnern zu können, und ich
werde ihn in kürzester Zeit dazu bringen, dass er mir von A bis Z alles
beschreibt, was während der Show abgelaufen ist.
Wenn nicht Bewusstlosigkeit, was dann?
Es
gibt mindestens acht verschiedene Theorien darüber, was Hypnose ist und
warum sie funktioniert. Ja, einige Experten vertreten sogar die
sogenannte Non-State-Theorie, nach welcher Hypnose gar nicht existiere,
sondern lediglich ein Gefallen sei, den der Hypnotisand dem Hypnotiseur
erweise.
Hypnose ist nach
meiner Auffassung ein veränderter Bewusstseinszustand, in welchem das
Unterbewusstsein (der eigentliche Motor und Motivator des Menschen)
besser ansprechbar ist. Es braucht dazu in erster Linie etwas, was der
Hypnose-Experte Rapport nennt.
Rapport nennt man in der Hypnose das
gegenseitige Vertrauensverhältnis zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand.
Mit anderen Worten: Beide müssen die Hypnose wollen, beide müssen sich
einig sein über die Ziele der Sitzung, und vor allem muss der
Hypnotisand daran glauben, dass der Hypnotiseur die nötige Kompetenz
besitzt.
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, wird man feststellen, dass ein
sogenanntes Leading stattfindet. In der Therapie äußert sich das
beispielsweise so:
Ein Klient erzählt von einem Autounfall, den er erlitten hat, und in
dessen Anschluss er zwei Tage lang im Koma lag. Ich fordere ihn auf,
mir zu schildern, was während der zwei Tage im Koma alles geschehen
ist. Er antwortet, er wisse es nicht. Ich sage: "Auf drei ist das Koma
aufgehoben, und du kannst mir genau schildern, was geschehen ist. Eins,
zwei, drei."
Der Klient wird meiner Aufforderung Folge leisten und sämtliche
Vorfälle schildern können. Auf meine Suggestion (Suggestion =
Vorschlag) hin hat er das hypnotische Phänomen der Hypermnesie (=
Übererinnern) produziert. Das ist für mich eines der Zeichen dafür,
dass ich Rapport habe.
Wo ist denn der Rapport bei der Bühnen-Hypnose?
Ich habe Ihnen ja gesagt, was es
braucht, damit Hypnose funktioniert:
Ein gegenseitiges
Vertrauensverhältnis zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand.
Eine Einigkeit über die Ziele der
Sitzung.
Der
Bühnen-Hypnotiseur geht davon aus, dass die Freiwilligen, die sich für
die Hypnose-Show melden, ihm vertrauen (sonst sind sie blöd, wenn sie
sich melden!), und dass man sich auch einig ist über die Ziele der
Sitzung, nämlich:
a) etwas Ausgefallenes erleben,
b)
die eigenen Grenzen überwinden (notfalls mit der Entschuldigung, man
sei hypnotisiert gewesen und hätte keine Ahnung gehabt, was geschehen
sei),
c) das Publikum zum Staunen und zum
Lachen bringen.
Um
sicher zu sein, dass er tatsächlich die richtigen Leute auf der Bühne
hat, wird der Show-Hypnotiseur entweder ein paar Suggestibilitäts-Tests
durchführen und die ungeeigneten Personen wieder an ihren Platz
schicken, oder er wird seine Show mit ganz einfach zu befolgenden
Suggestionen beginnen und dann mit denjenigen Personen weitermachen,
die sich als besonders suggestibel herausgestellt haben.
Tatsache
ist und bleibt: Jeder, der bei einer Bühnenshow mitmacht, ist mit einem
Teil seines Bewusstseins immer präsent und weiß haargenau, was
geschieht. Die Show-Atmosphäre und der Gruppendruck sorgen dafür, dass
er sich so verhält, wie es der Hypnotiseur vorschlägt (=suggeriert).
Aber auch das hat selbstverständlich seine Grenzen: Würde ein
Show-Hypnotiseur suggerieren, dass die Versuchsperson nackt auf die
Strasse läuft, dann wäre der Rapport gebrochen. Es sei denn, die
Versuchsperson hat exhibitionistische Züge und wollte schon lange mal
einen guten Vorwand haben, um nackt auf der Strasse herumzulaufen.
Aber in Filmen sieht man doch immer...
Vieles von dem, was Sie bezüglich
Hypnose aus Filmen kennen, gehört in den Bereich der
Glupschaugen-Horst-Idylle (Sprich: Derrick) und bedarf keines
weiteren Kommentars.
Ich will jedoch hier auch nicht die Möglichkeiten zum Missbrauch der
Hypnose verharmlosen. Denn wir alle wissen, dass es Sekten gibt, die
mit hypnotischen Techniken ihre Schäfchen langsam und unmerklich einer
Gehirnwäsche unterziehen. Allerdings sagt dort keiner: "Komm', setz
dich hin und schließ die Augen, wir machen jetzt Hypnose." Nein, die
Gehirnwäsche findet mit offenen Augen, im ganz normalen Gespräch, mit
so genannten hypnotischen Sprachmustern statt.
Mich kann man nicht hypnotisieren...
Wenn
Sie das sagen, haben Sie auf der einen Seite recht: Wenn Sie mit dieser
Einstellung zu mir in eine Therapie kommen, haben wir keinen Rapport
und ich werde bei Ihnen nicht viel ausrichten können.
Auf der
anderen Seite verrät dieser Ausspruch, wie wenig Sie von Hypnose
verstehen. Ich garantiere Ihnen: Jeden Abend, wenn Sie vor dem
Fernseher sitzen, bewirkt allein die Fixation des Bildschirms, dass Sie
in eine leichte bis mittlere Trance gehen und Ihr Unterbewusstsein
erhöht ansprechbar ist. Die Frage ist nur, ob die Suggestionen, die Sie
sich da tagtäglich reinziehen, Ihrem Unterbewusstsein nicht eher
schaden als nützen.
Gewöhnen
Sie sich bitte daran, dass Hypnose ein natürlicher und alltäglich
auftretender Zustand ist. Je mehr Sie darüber wissen, desto mehr können
Sie davon profitieren.
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Hier habe ich einen Beitrag der Ihnen vielleicht einen tieferen
Einblick verschafft
über die "Geheimnissen" der
Bühnen-Hypnose
Lassen wir also den amerikanischen
Pionier der Bühnen-Hypnose sprechen, Ormond McGill:
(Beginn Zitat McGill)
Die Prinzipien, die ich hier
erläutern werde, bilden die Grundlage für das gesamte Gebiet der
Hypnose. Vielleicht haben Sie sie schon gelernt. Dann lernen Sie sie
nochmals!
Erwartungshaltung
Eines der großen Geheimnisse der
Show-Hypnose ist die Erwartungshaltung der Subjekte, die von Ihnen
hypnotisiert werden sollen. Wenn die Subjekte erwarten hypnotisiert zu
werden, sind sie schon zwei Drittel in Trance, noch bevor die Show
begonnen hat. Entsprechend sollten Sie jeden Stimulus danach richten,
diese Erwartungshaltung stärker und stärker anwachsen zu lassen.
Dieser Prozess beginnt mit der
Werbekampagne für die Show. Er geht weiter mit der Teilnahme an der
Show. Die Erwartungshaltung wird stärker mit dem Anhören Ihrer
Eröffnungsrede und schließlich mit dem freiwilligen Melden als
Versuchskaninchen auf der Bühne. Dann wächst sie weiter während der
Suggestibilitäts-Tests und gipfelt darin, endlich hypnotisiert zu
werden. Denken Sie daran, dass all diese Faktoren der Erwartungshaltung
Ihre Trümpfe sind, und dass Sie diese Trümpfe in der Hand halten.
Die Bühnen-Situation
Es gibt einen Vorteil, den der
Bühnen-Hypnotiseur im Vergleich zu jeder anderen Form der Hypnose hat,
und das ist der, dass die Bühnen-Atmosphäre sehr förderlich ist für das
Gelingen von Hypnose-Demonstrationen. Die Bühne ist ein Ort, wo man
Dinge demonstriert, und jeder, der so eine Hypnose-Show besucht, weiß
das instinktiv. Jetzt ist die Bühne Ihr Zuhause. Sie sind der Gastgeber
und die Hypnotisanden sind Ihre Gäste. Sie haben ein Recht darauf, Ihre
Gäste anzuleiten und zu führen.
Das Scheinwerferlicht, die Musik, der
Vorhang, das Publikum, allesamt sind sie Faktoren, die das Annehmen von
Suggestionen und damit die Vorführung von hypnotischen Phänomenen
fördern. Es liegt an dieser Bühnen-Situation, dass Hypnose auf der
Bühne in der Regel schneller induziert werden kann als in jeder anderen
Situation.
Die Wichtigkeit der Wichtigkeit
Je wichtiger Sie Ihre Arbeit
erscheinen lassen, desto größer wird Ihr Erfolg sein. Daher beachten
Sie folgende Regeln:
Lassen Sie den
Bewusstseins-Zustand, den man durch Hypnose erreicht, wichtig
erscheinen.
Sorgen Sie dafür, dass das
Publikum Ihre Vorführung respektiert, weil sie wichtig ist. Die
Zuschauer sollen wissen, dass sie Zeugen von mentalen Wundern sind.
Sorgen Sie dafür, dass Ihre
Subjekte wissen, dass Hypnotisiertwerden eine wichtige Angelegenheit
ist. Jeder soll erkennen, was für eine wunderbare Fähigkeit er da
erlernt hat.
Soziale Anerkennung
Je mehr Sie Ihr Publikum vom Nutzen
der Hypnose überzeugen, desto höher steigt der Status der Hypnotisanden
auf der Bühne. Sie werden so zu Abenteurern, die die Tiefen des
menschlichen Unterbewusstseins erforschen helfen.
Gruppengröße, Alter und Geschlecht
Für die meisten Hypnose-Shows gilt:
Verwenden Sie nicht weniger als zehn Stühle und nicht mehr als 25. Für
eine große Bühne ist ein Durchschnitt von 20 Stühlen ideal.
Akzeptieren Sie keine Kinder auf der
Bühne. Die Mehrheit der Freiwilligen werden junge Erwachsene sein. Mit
dieser Altersgruppe kann man wunderbar arbeiten. Auch Mittel- und
Hochschulstudenten eignen sich hervorragend.
Was das Geschlecht angeht, richten
Sie sich einfach danach, wer sich als Freiwilliger meldet. Halb Männer
und halb Frauen ist ideal. Manchmal werden Sie mehr Freiwillige haben
als es Stühle hat. Dann lassen Sie den Rest hinter den Stühlen stehen.
Erklären Sie, dass Sie jedem die gleiche Chance bieten möchten, an der
Show aktiv teilzunehmen, aber dass Sie nicht mit allen arbeiten können.
Schlagen Sie vor, dass Sie gleich einen kleinen Test durchführen
werden. Diejenigen, die auf diesen simplen Suggestibilitäts-Test
positiv reagieren, behalten Sie. Den Rest verabschieden Sie mit einem
freundlichen Lächeln. Es wird nicht lange dauern, und Ihre Stühle
werden mit den besten hypnotischen Subjekten besetzt sein, die Sie sich
denken können.
Wie Sie Ihr Komitee beurteilen
Beobachtung ist der beste Lehrer bei
der Auswahl Ihrer Subjekte; eine Fähigkeit, die sich durch Erfahrung
entwickelt. Grundsätzlich kann man sagen, Ihre besten Subjekte sind
Menschen, die es ernst meinen mit der Hypnose (leicht nervöse
Erwartungshaltung kann sogar ein Vorteil sein), ein selbstbewusstes
Auftreten haben und beim Sitzen beide Beine auf dem Boden haben.
Meistens können Sie in ihrem Blick eine positive Erwartungshaltung
erkennen.
Subjekte, die Sie diplomatisch aber
prompt entlassen sollten, sind solche, die mit übereinandergeschlagenen
Beinen, verschränkten Armen und dem Touch von "Jetzt zeig' mir mal, was
du kannst" dasitzen. Ebenso Menschen, die mit anderen plaudern,
Kaugummi kauen, rauchen oder nach Alkohol riechen. Und besonders hüten
sollten Sie sich vor dem Typen mit dem permanenten Grinsen. Er mag es
nicht bös meinen, aber seine Haltung kann die Show empfindlich stören.
Die Fähigkeit, gut geeignete von
schlecht geeigneten Hypnose-Subjekten zu unterscheiden, ist etwas vom
ersten, was ein Bühnen-Hypnotiseur lernen muss.
Wie Sie Ihr Komitee zusammenstellen
Vielleicht kennen Sie ja bereits
Menschen im Publikum, die vor der Show Interesse an der Hypnose
angemeldet haben. Sobald Sie nun die Freiwilligen auf die Bühne rufen,
werden diese Menschen aufstehen und dadurch andere mitreißen.
Sie können schon bei diesem ersten
Schritt voraussagen, wie die Show gelingen wird: Wenn die Leute
förmlich die Bühne stürmen, wird die Vorführung Spitze. Wenn nur wenige
kommen und erst noch in langsamem Tempo, wird es schwierig werden. (...)
Ein wichtiger Tip: Wenn zwei oder
drei Menschen sich kennen, setzen Sie sie nicht nebeneinander, sonst
stören sie die Show mit großer Wahrscheinlicheit. (...)
Gruppen-Hypnose
Der Gruppen-Effekt ist absolut
essentiell für den Show-Hypnotiseur (Anmerkung
HPZ: 20 Prozent der Menschen sind zu spontaner tiefer Trance fähig; bei
hohen Zuschauerzahlen haben Sie automatisch mehr somnambulistische
Subjekte).
Es ist oftmals einfacher, Gruppen zu hypnotisieren als Einzelpersonen.
Eine Gruppe scheint eine Art Gemeinschaftsgeist zu entwickeln, der
bewirkt, dass nach kurzer Zeit alle kooperieren.
"Progressive Selling"
Obwohl es selten so deutlich gesagt
wird: Bühnen-Hypnose ist in erster Linie ein Verkaufs-Job! Ihre Aufgabe
besteht darin, die Show so zu gestalten, dass jeder Test schon den
nächsten verkauft. Das ergibt eine Art Kettenreaktion. Von da her liegt
es auf der Hand, dass Sie mit einfachen Tests beginnen und dann zu
immer komplexeren Demonstrationen schreiten. "Progressive Selling" (fortschreitendes Verkaufen) ist das Geheimnis
erfolgreicher Hypnose-Shows.
Der hohe Gruppendruck
(Erklärung HPZ, da McGill hier
zu kompliziert formuliert: Wenn ein Freiwilliger es einmal geschafft
hat, nach den anfänglichen Suggestibilitäts-Tests Mitglied des
"Hypnose-Komitees" auf der Bühne zu sein, setzt er sich selbst unter
einen hohen Druck, um dabei zu bleiben. Von da her ist die Chance sehr
groß, dass dieser Mensch fast alles tut, um den Erwartungen des
Publikums und des Hypnotiseurs gerecht zu werden. Ob das Subjekt dabei
echte hypnotische Phänomene produziert oder lediglich simuliert, ist
vollkommen nebensächlich. Wichtig ist einzig und allein, dass es so
lange wie möglich auf der Bühne bleiben darf.)
Wiederholung und Klarheit der
Suggestionen
Damit das Unterbewusstsein im
hypnotischen Zustand Suggestionen umsetzen kann, müssen diese klar und
unmissverständlich formuliert werden. Es ist eine gute Idee,
Suggestionen mindestens zweimal hintereinander auszusprechen (Anmerkung HPZ: Der Hypnotisand driftet manchmal ein wenig
ab und kann dadurch leicht eine Suggestion verpassen).
Eins nach dem andern
Denken Sie daran: Eine Grundregel in
der Hypnose lautet, nur eine Suggestion auf einmal aussprechen. Das
Unterbewusstsein kooperiert so am besten. Denken Sie auch daran, eine
nicht mehr benötigte Suggestion aufzuheben, bevor Sie zur nächsten
schreiten. Das ist nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Show
wichtig, sondern auch für das Wohlbefinden der Hypnotisanden.
Erwarten Sie nicht zu viel
Muten Sie Ihren Hypnotisanden nichts
zu, was gegen ihre Natur geht oder ihre körperlichen Fähigkeiten
übersteigt. Passen Sie die Tests immer dem entsprechenden Subjekt und
seinen Fähigkeiten an. (...)
Verwenden Sie die besten Subjekte
Während die Show fortschreitet und
immer verblüffendere Phänomene demonstriert, werden Sie die besten
hypnotischen Subjekte in Ihrem "Komitee" mühelos orten können. Die
Zuschauer übrigens auch! Verwenden Sie für Ihre wichtigsten Tests die
besten Subjekte. Ihr Publikum wird es Ihnen danken, denn die besten
Subjekte sind auch am interessantesten zum Beobachten.
Die Trance-Tiefe bei der
Bühnen-Hypnose
Im allgemeinen ist die Trance bei
Bühnen-Shows weniger tief als im klinischen Bereich, wo man sich für
die Induktion mehr Zeit nehmen kann.
Trance-Tiefe ist aber nicht allzu
wichtig für den Bühnen-Hypnotiseur. (...)
Für das Laien-Publikum sind die Phänomene der leichten Trance genau so
eindrücklich wie die fortgeschrittenen Demonstrationen. Solange Sie
sich also nicht sicher sind über die Trance-Tiefe eines Subjekts,
überspannen Sie den Bogen nicht!
Wie man die Hypnotisanden in
Trance behält
Da Bühnen-Induktionen in der Regel
schnell gehen, tendieren sie auch dazu, nicht sehr stabile Trancen zu
produzieren. Daher kann es passieren, dass Ihre Subjekte aus der Trance
herauskommen, wenn Sie sie zu lange unbeschäftigt lassen. Um sie in
Trance zu behalten, sorgen Sie dafür, dass sie stets beschäftigt sind.
Mit anderen Worten: Schenken Sie ihnen Aufmerksamkeit.
Oft ist es gut, die Subjekte zwischen
den einzelnen Vorführungen aufzuwecken (Kommentar
HPZ: Letzteres hat zwei Gründe. Erstens können die aufgeweckten
Teilnehmer die Show als normale Zuschauer mitverfolgen, und zweitens
gehen sie mit jedem Mal, wo sie die Augen auf und wieder zumachen, noch
tiefer in Trance. Diese Induktionsart nennt sich Fraktionierungsmethode)
Es ist auch wichtig, dass Sie
zwischendurch immer wieder Vertiefungs-Suggestionen geben, z.B. "Sie
gehen tiefer und tiefer in Trance mit jedem Atemzug." Die Hypnotisanden
kommen nicht darum herum zu atmen, und da sie bis jetzt all Ihre
Suggestionen befolgt haben, werden sie auch diese befolgen. Sie können
auch suggerieren "Niemand kann Sie stören oder aufwecken außer mir."
Solche Suggestionen helfen in der Regel, die Trance aufrecht zu
erhalten.
Simulation
Wenn Sie mit einer großen Gruppe
arbeiten, kann es öfter geschehen, dass jemand die Trance nur
simuliert. Diese Simulation ist nicht unbedingt eine absichtliche
Täuschung, sondern entspringt einem echten Wunsch zu kooperieren und
der Show zum Gelingen zu verhelfen. Mit anderen Worten, das Subjekt
merkt, dass es nicht fähig ist zu echtem Somnambulismus (schlafwandlerische, tiefe Trance) und tut sein Bestes
um diesen Zustand zu imitieren.
Solange das Publikum zufrieden ist,
können Sie mit dem Simulanten weiterarbeiten. Wählen Sie ihn jedoch nur
für einfache Demonstrationen. Für die schwierigeren Tests sollten Sie
gute hypnotische Subjekte nehmen, da auch das Publikum nach einiger
Zeit die Simulation erkennen wird.
Was mit Simulation beginnt, kann
oftmals in einer wunderbar tiefen Trance enden. Beobachten Sie Ihr
Komitee während der ganzen Show genau, dann haben Sie alles im Griff.
Absichtliche Täuschung
Während der kooperierende Simulant
kein Problem darstellt, hüten Sie sich bitte vor demjenigen, der Sie
absichtlich täuschen will, um Ihnen die Show zu vermiesen!
Solche Menschen tendieren dazu, sich schlafend zu stellen, während Sie
sie anschauen, und Faxen und Grimassen zu machen, sobald Sie ihnen den
Rücken zudrehen.
Wann immer das Publikum an einer
Stelle lacht, wo Sie es nicht erwartet haben, sollten Ihre Alarmglocken
läuten. Wenn Sie einen Troublemaker ausfindig machen, entlassen Sie ihn
sofort aus dem Komitee. Keine Diskussion... weg mit ihnen! Das Publikum
wird Sie für Ihre Aufmerksamkeit und Selbstsicherheit bewundern.
Eine Möglichkeit, solche Menschen zu
erwischen, ist die, dass Sie sich unerwartet umdrehen oder jemanden in
den Kulissen postieren, der die Subjekte permanent beobachtet. Wenn
dieser Helfer dann beispielsweise fünf Finger aufstreckt, heißt das
"Stuhl Nr. 5 macht Probleme".
Es sind solche Finessen, die eine
Hypnose-Show von einer mittelmäßigen zu einer Spitzen-Show befördern.
Persönlichkeit, Charisma, Sympathie
Falls möglich, begrüßen Sie jeden
Freiwilligen persönlich, wenn er auf die Bühne kommt. Seien Sie
freundlich. Lernen Sie nach Möglichkeit die Namen Ihrer Subjekte und
nennen Sie sie beim Namen, wenn Sie mit ihnen arbeiten. Sie können auch
Namensschilder verteilen, die die Komiteemitglieder selbst beschriften
können. (...)
Eine persönliche Note wird sehr viel
zum Gelingen Ihrer Show beitragen.
Seien Sie immer wachsam auf der
Bühne
Lassen Sie Ihre Show nie zur Routine
verkommen. Seien Sie stets wachsam und beobachten Sie Ihre Subjekte.
Nur dann können Sie auf sie eingehen. Nur dann können Sie Ihre Show
richtig planen und entscheiden, welche Hypnotisanden Sie für welche
Tests einsetzen werden. Je aufmerksamer Sie während Ihrer Vorführung
sind, desto besser wird die Show.